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28. Dezember 2013 um 23:28

Gleichgewichtsfähigkeit im Badminton trainieren

Auch die Gleichgewichtsfähigkeit wird nahezu in jedem Ballwechsel benötigt. Allgemein gilt: Keine koordinative Fähigkeit wirkt separat. Es ist ein Zusammenspiel, eine Koordination sämtlicher Teilbewegungen, die zur Ausübung der Sportart notwendig sind. Alle äußeren Faktoren werden während der Bewegungsausführungen beachtet und verarbeitet. Die Anpassung der Bewegung an die von außen wirkenden Kräfte und Umstände ist Aufgabe der koordinativen Fähigkeiten.

Definition der Gleichgewichtsfähigkeit

Die Gleichgewichtsfähigkeit ist die Fähigkeit des menschlichen Körpers während oder nach einer umfangreichen Körperverlagerung wieder in die Ausgangsposition, in die Gleichgewichtsposition zurückzukehren oder während der Bewegung in dieser zu bleiben.

Im Badminton ist es wichtig nach jedem Schlag wieder in die Ausgangsposition zu gehen. Dies ist umso schneller möglich, je besser die Gleichgewichtsfähigkeit ausgebildet ist.

Übungsbeispiel eins, um die Gleichgewichtsfähigkeit zu trainieren

Die erste vorgestellte Übung ist relativ simpel. Zwei Trainingspartner spielen sich Bälle mit der Schlagtechnik Überkopf Clear zu. Einer der beiden, wer dies ist, sollten sich beide im Vorfeld überlegen und definieren, steht dabei nur auf einem Bein.

Nach jedem Schlag muss er sein Gleichgewicht wieder finden und sich auf den nächsten Ball vorbereiten. Die Übung lässt sich beliebig erschweren. So ist es möglich abwechselnd zwei Positionen, z.B. in der Mitte/ Rechts Außen anzuspielen. So muss sich der Spieler, der auf einem Bein steht, zu den Positionen bewegen, was die Kontrolle der Gleichgewichtsfähigkeit noch weiter erschwert.

Übungsbeispiel zwei zum Training der Gleichgewichtsfähigkeit

In dem nächsten Übungsbeispiel werden die Reaktionsfähigkeit und die Gleichgewichtsfähigkeit parallel trainiert. Im Vorfeld ist es sinnvoll sich die Grafik anzusehen:

Spieler 1, der oben agiert, spielt Spieler 2 (unten) zunächst alle Bälle in die Vorhand. Im Bild wird dies mit 1a gekennzeichnet. Die Besonderheit besteht darin, dass Spieler 2 auf Turnmatten steht. Durch den veränderten Untergrund erfährt er ein völlig neues Gefühl beim Stehen und muss auch sein Gleichgewichtsgefühl besonders beachten.

Nun zur Trainingsübung: Spieler 1 erhält die Aufgabe ab und zu, d.h. zwischen dem 3ten und 5ten Ballwechsel einen Drop (1b) einzubauen. Auf diesen Ball muss Spieler 2 reagieren. Zusätzlich dazu verlässt er beim Erlaufen des Stoppballs den Untergrund der Matte. Er muss sich auf diesen neuen Untergrund einstellen und nach dem Schlag wieder zu seinem Gleichgewicht finden.

Danach geht die Übung wieder mit Vorhand Clearschlägen, die beide Übungspartner ausführen weiter. Es muss unbedingt beachtet werden, dass Spieler zwei beim zurücklaufen auf die Matte nicht stolpert. Es besteht an dieser Stelle Verletzungsgefahr.

21. Dezember 2013 um 23:19

Reaktionsfähigkeit im Badminton trainieren

Die Reaktionsfähigkeit zählt zu den koordinativen Fähigkeiten im Sport und wird beim Badminton nahezu in jedem Ballwechsel anteilig benötigt, um diesen für sich entscheiden zu können.

Definition der Reaktionsfähigkeit

Laut Hirtz ist die Reaktionsfähigkeit die schnelle, zweckmäßige und Aufgaben entsprechende Einteilung und Ausführung kurzzeitiger Bewegungshandlungen auf verschiedenartige Signale. Die Signale können dabei akustisch, taktil oder optisch sein. Am häufigsten kommt es im Badminton allerdings vor, dass man auf vorausgegangene Bewegungshandlungen reagiert werden muss. Diese sind beispielsweise Finten des Gegners.

Übungsbeispiel eins, um die Reaktionsfähigkeit zu trainieren

Eine leicht umsetzbare Trainingsübung zur Schulung der Reaktionsfähigkeit lässt sich zu zweit sehr gut machen. Der Trainer oder ein Trainingspartner stellt sich mit dem Kopf zum Netz gerichtet auf eine Seite des Badmintonfeldes. Sein Übungspartner bzw. der zu Trainierende steht mit dem Rücken zum Netz. Wichtig ist, dass derjenige, der zum Netz schaut mehrere Bälle entweder in einem Balleimer oder neben sich liegen hat.

Der Trainer gibt ein optisches Signal – z.B. „Hepp“ und spielt einen Ball ein. Dieser Ball kann überall auf dem Badmintonfeld verteilt hingespielt werden. Sobald der Übende das Signal hört, muss er sich umdrehen und danach versuchen, den Ball zurück zu spielen.

Sobald er den Ball geschlagen hat, muss er sich wieder umdrehen und auf das nächste Signal achten.

Übungsbeispiel zwei zum Training der Reaktionsfähigkeit

Zwei Spieler spielen zusammen. Der Spieler in der Grafik oben bekommt jeden Ball von dem Spieler unten in seine Rückhand gespielt. In der Regel spielen beide Spieler parallel (1a). Ab und zu streut der oben spielende Spieler einen Stoppball (1c) oder einen langen Ball in die Vorhand (1b) ein.

Wichtig ist, dass dieser Überraschungsball möglichst schwer antizipierbar ist. Dies ist auch im Punktspiel wichtig. Jeder Stoppball (Drop) sollte nahezu mit der gleichen Bewegungsausführung geschlagen werden, wie ein Clear, denn dieser Schlag wird vom Gegner erwartet. Im letzten Moment erfolgt ein Abknicken des Handgelenks, sodass eine neue Spielsituation entsteht, auf die reagiert werden muss.

14. Dezember 2013 um 18:00

Orientierungsfähigkeit im Badminton trainieren

Neben der bisher behandelten Reaktionsfähigkeit und der Gleichgewichtsfähigkeit sollte auch die Orientierungsfähigkeit im Badmintontraining geübt werden.

Definition der Orientierungsfähigkeit

Die Orientierungsfähigkeit im Sport kennzeichnet die Fähigkeit zur Bestimmung und zielangepassten Veränderung der Bewegung des Körpers im Raum. Ebenso ist es die Fähigkeit die Lage des Körpers im Raum zu erkennen.

Im Badminton gewinnt die Orientierungsfähigkeit während der Spielform Doppel eine gesonderte Rolle. Hierbei muss man insbesondere die Stellung des Doppelpartners ständig neu beobachten und darauf reagieren, um nicht mit ihm zu kollidieren.

Übungsbeispiel zum Training der Orientierungsfähigkeit

Prinzipiell geht es darum zu lernen seinen Körper und die äußeren Einflüsse auf die Bewegungsausführung zu koordinieren. Eine Möglichkeit, um den Bewegungsfluss bewusst zu stören, um infolge dessen die Orientierungsfähigkeit zu schulen ist es, Gegenstände im Spielfeld zu verteilen, sodass der Spieler ständig darauf achten muss diese während der Bewegungsausführung nicht umzuwerfen. Es eignen sich Pylonen, Hütchen, Reifen, Kegel oder Bälle, die auf dem Spielfeld verteilt werden.

Das unten eingefügte Bild veranschaulicht den Aufbau des Spielfelds und die Folge der ablaufenden Bewegung beider Übungspartner. Spieler 1, der sich oben befindet, spielt zunächst einen flachen kurzen Aufschlag in das markierte Feld oder einen hohen langen Aufschlag auf die Grundlinie. Danach beginnt die Übung. Spieler 2 (unten) returniert den Ball mit einem Clear (1b) in die Vorhand von Spieler 1, der wiederum hoch und weit nach hinten spielt. Allerdings auf die Rückhandseite (1a). Auch diesen Ball spielt Spieler 2 in die Vorhand von Spieler 1. Danach beginnt die Übung wieder in der Vorhand von Spieler 1 mit dem Schlag 1b. Die Übung wird solange gespielt, bis ein Übungspartner einen Fehler macht.

Erschwerend zu der Übung kommt hinzu, dass die Kegel aufgebaut sind. Dadurch sind Hindernisse im direkten Bewegungsumfeld von Spieler 2. Diese darf er nicht umwerfen. Er muss stets auf den Ball, die Bewegung des Gegners und auf die Kegel achten, sodass ein hohes Maß an Orientierungsfähigkeit gefordert ist.