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31. März 2014 um 07:18

Ablauf eines Schnelligkeitstrainings im Badminton

Die Effizienz von Schnelligkeitstraining wird oftmals unterschätzt. So trainieren die Wenigsten diese effektiv und vor allem regelmäßig. Der folgende Artikel soll Mut machen, um diese wesentliche Komponente im Badminton häufiger zu trainieren.

Wann sollte Schnelligkeit trainiert werden?

Betrachtet aus Sicht der Sportwissenschaft sollte Schnelligkeit immer zu Beginn des Trainings im ausgeruhten Zustand trainiert werden. Zu Beginn heißt in diesem Fall, unmittelbar nach der Erwärmung.

Der Hintergrund ist, dass der Körper noch über die volle Leistungsfähigkeit verfügt und vor allem die schnellkräftigen Muskelfasern ihre volle Leistungsfähigkeit abrufen können. Des Weiteren sind alle Teilnehmer i.d.R. motiviert und bereit bis an ihre Grenzen zu gehen. Dies ist ebenfalls ein wichtiger Punkt beim Schnelligkeitstraining.

Jeder sollte mit maximaler Intensität trainieren.

Welche Trainingsformen eignen sich?

Die Motivation, der Anreiz für maximale Leistungen ist immer am besten, wenn sich die Teilnehmer miteinander „messen“ können. Besonders Kinder- und Jugendliche wollen viele Wettkämpfe im Training führen.

Es eignen sich hierfür sämtliche Fangspiele, wie beispielsweise „Komm mit, lauf weg“, oder auch Partnerläufe und Sprints. Im Badmintontraining ist es besonders hilfreich, wenn Übungen eingesetzt werden, die genau die im Punktspiel angewendeten Lauftechniken geübt werden.

Es eignen sich Übungen mit Schlagimitation und schneller Rückkehr zur „zentralen Position“, die stets nach jedem Schlag angelaufen werden sollte. Schnelle Bewegungen in Richtung Netz sind ebenso gefragt und können in einen Schnelligkeitswettkampf eingebaut werden.

Autor: Matthias Bormann

26. März 2014 um 22:29

Zielbereiche des Coachs – Teil 3

Im letzten Teil der Artikelserie „Zielbereiche des Coachs“ wird auf ein wesentliches Element der Persönlichkeit eingegangen, welches Berge versetzen kann – das Selbstvertrauen. Nach den Beschreibungen zu einem Element das nur langfristig aufgebaut werden kann, folgt ein abschließendes Fazit.

Das Selbstvertrauen

Die engsten Zusammenhänge bestehen zwischen den Faktoren Einstellung und Selbstbewusstsein. Auch die Aktivierung der Willenskraft oder eine gute Konzentrationsfähigkeit haben ohne Selbstvertrauen nur einen geringen Nutzen. Des Weiteren ist eine realistische Einschätzung der Spielstärke und des Wesens des Gegners wichtig, denn das Selbstvertrauen ist auch abhängig von der Einstellung gegenüber dem Gegner.

Folgendes sollte unbedingt vermieden werden:

Eine Unterschätzung des Gegners! Dies hat ein überzogenes Selbstvertrauen zur Folge und führt zu Überheblichkeit und Arroganz.

Eine Überschätzung des Gegners! Dies führt dazu, dass das eigene Selbstvertrauen leidet und führt zu unbegründeter Ängstlichkeit, teils sogar zu Minderwertigkeitsgefühlen, worunter die eigene Leistung leidet.

Das taktische Denken

Es ist immer sinnvoll sich vor dem Spiel einen taktischen Plan zu recht zu legen. Aufgrund der Schnelligkeit des Badmintonspiels verlangt dieser oftmals eine Veränderung bzw. eine Umstellung der Taktik.

Wichtig ist auch in diesen Situationen entschlossen und überzeugt von dieser Umstellung zu sein, sodass man mit 100%iger Entschlossenheit offen für den neuen Plan ist. Viele Spieler können dies nicht, da sie in ihrem Schema fest verankert sind und verlieren diese Art Spiele, in denen eine Änderung der Taktik nötig ist. Die Notwendigkeit der Umstellung der Spielweise erkennt nicht selten der Coach und nicht der Trainer. Hoffentlich seid ihr bereit auf den Coach zu hören!

Fazit – Was macht einen guten Coach aus

Der Coach hat seine hauptsächliche Tätigkeit beim Badminton längerfristig, oder kurz vor dem Spiel, in den Satzpausen, zwischen den Spielen oder in den Turnierpausen. Ein Vorgehen in Form eines klaren Schemas beim Coachen in Form einer Art Rezept ist da nicht möglich.

Die Maßnahmen des Coachs sollten auf den Zielen des Spielers, dessen andauernden Persönlichkeitsmerkmalen, auf den aktuellen Zustand, die Reaktionen vor, während und nach dem Spiel richten. Der Coach beeindruckt durch Fachkompetenz, Wissen, Empathie Erfahrung und vor allem durch Menschenkenntnis. All dies sind Faktoren, die dem Spieler helfen um seine individuell optimale sportliche Leistung abzurufen.

Matthias Bormann

19. März 2014 um 22:28

Zielbereiche des Coachs – Teil 2

Nachdem bisher auf die Individualität eines jeden Badmintonspielers, auf die Emotion und auf die Motivation eingegangen wurde, kommen wir und zu den Faktoren Einstellung, Kampfbereitschaft, Konzentration und Selbstvertrauen.

Die Einstellung

Auch das größte Talent nützt nichts, wenn die Einstellung zum Sport fehlt. Die Einstellung ist wesentlich verantwortlich, um einen Motivationszuwachs zu erreichen. Die innere Bereitschaft in einer bestimmten Art und Weise zu handeln, zu denken und zu fühlen kann über Erfolg und Misserfolg entscheiden.

Zunächst gehen wir davon aus, dass der Spieler eine Aufgabe „Gewinne das Spiel“ vor sich hat. Situationsbedingt kann es auch gegen einen sehr starken Gegner heißen „konzentriere dich besonders“ – „verfolge das taktische Konzept“. Diese Vorgabe steuert das Verhalten auch dann, wenn der Spieler sich dessen nicht ständig bewusst ist.

Diese Vorgabe für die Einstellung muss dem Spieler bewusst sein, erst dann, wenn es einprogrammiert ist, kann er durch Emotionen mobilisiert werden. Mit anderen Worten „Erst der Verstand – dann das Gefühl“.

Die Kampfbereitschaft

Der Grad des Einsatzes, den der Spieler bereit zu investieren ist, entscheidet darüber, wie sehr er für sein Ziel kämpft. Kampfbereitschaft wird vom Spieler bewusst aufgebaut, es ist eine emotionale Einstellung zum Sport. Die optimale Kampfbereitschaft entsteht durch ein gesundes Maß an Rivalität, Lust am Badmintonspiel und auf einem Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten.

Die Konzentration

Das Beste ist, wenn sich der Spieler vollkommen auf das Spiel konzentrieren kann. Dies ist jedoch nicht auf Knopfdruck möglich. Eine starre Konzentration lässt den Spieler verkrampfen, eine zu lockere herangehensweise führt oft zu fehlendem Kampfgeist, wobei sich wieder bemerkt macht, dass man keine dieser Persönlichkeitsdimensionen vollkommen getrennt betrachten kann. Es kommt auf eine gesunde Mischung drauf an.

Ein Wechsel von Erholungspausen und der Neuaufbau der Konzentration für das nächste Spiel sind wichtige Elemente, um erfolgreich zu spielen. Dabei gilt: Je intensiver die Konzentration erfolgt, umso wichtiger sind auch die Erholungspausen. Denn hohe Konzentration geht zu Lasten der Nervenenergie, deshalb gilt die Einsicht zum rechtzeitigen Abschalten (beispielsweise in der Satzpause) ebenso zu einem Coachingmittel, welches dem Spieler ab und zu gesagt werden kann.

Matthias Bormann

Kategorie: Coaching – Autor: kd
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12. März 2014 um 22:37

Umstellungsfähigkeit wie im Punktspiel trainieren

Die Umstellungsfähigkeit gehört zu den koordinativen Fähigkeiten und hilft bei guter Beherrschung bei vielen Ballwechseln, nicht auf dem falschen Fuß erwischt zu werden.

In welchen Spielsituationen ist Umstellungsfähigkeit gefragt?

Typische Situationen bei der die Umstellungsfähigkeit gefordert ist sind diese, wo ein geplanter Schlag aufgrund der Bewegungsänderung des Gegners unterbrochen bzw. abgewandelt wird. Sieht man also, dass sich der Gegner sehr zeitig in Richtung Netz bewegt, so spielt man vorzugsweise einen Clear. Die Umstellungsfähigkeit kommt dann zum Einsatz, wenn im Vorfeld eigentlich ein Drop geplant war.

Ein weiteres Beispiel sind Swip-Aufschläge. Bei diesen täuscht der aufschlagende Spieler einen kurzen Aufschlag an und spielt im letzten Moment einen Clear oder einen Drive-Aufschlag. Dies ist zwar die hohe Kunst des Badmintonsports, aber durchaus ein bewährtes Mittel.

Übungsbeispiel für das Training der Umstellungsfähigkeit

Bei der folgenden Übung spielen zwei Badmintonspieler zusammen. Sie eignet sich insbesondere um die Umstellungsfähigkeit, aber auch um die Reaktionsfähigkeit zu trainieren.

Spieler 1 (oben) beginnt mit einem kurzen Aufschlag (1). Spieler zwei, der sich in der Zeichnung unten befindet, returniert diesen halbhoch und halblang so, als ob ihm ein Clear missglückt wäre. Der Ball wir halbhoch auf die Mitte zurücklegt (2). Dieser Ball ist natürlich gefundenes Fressen für Spieler 1. Er kann nun einen Smash spielen, um den Punkt für sich zu entscheiden (3a). Diesen Smash spielt er auch im Regelfall. Merkt er jedoch, dass sich Spieler 2 frühzeitig für eine Ecke entscheidet, so soll er entgegen der Laufrichtung einen Drop spielen (3b). Nach diesem Schlag oder nach dem Smash wird der Punkt ausgespielt.

Kurzbeschreibung der Übung

• Kurzer Aufschlag (1)
• Halbhoher Rückschlag (2)
• Smash (3a)
• Besonderheit: wenn Spieler 1 merkt, dass Spieler 2 sich frühzeitig in eine Ecke bewegt, soll er seinen Schlag umstellen und einen Drop in die entgegengesetzte Richtung spielen (3b)

Matthias Bormann

Kategorie: Koordination – Autor: kd
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5. März 2014 um 22:30

Reaktionsfähigkeit wie im Punktspiel trainieren

Die Reaktionsfähigkeit zählt zu den sieben koordinativen Fähigkeiten. Diese sind außerdem Differenzierungsfähigkeit, Orientierungsfähigkeit, Gleichgewichtsfähigkeit, Rhythmusfähigkeit, Umstellungsfähigkeit und Kopplungsfähigkeit. Heute geht es nochmals um die Reaktionsfähigkeit.

Wann wird diese im Badminton gebraucht?

Die Frage lässt sich einfach beantworten. Immer. Es stehen sich zwei Personen gegenüber deren Intension es ist sich gegenseitig auszuspielen Dafür haben sie gewisse Möglichkeiten zur Verfügung. Diese sind zum Beispiel ein besonders guter/ harter Schlag. Sie können sich taktische Varianten wie z.B. ein besonders defensives/ offensives Spiel aneignen, oder aber ständig versuchen ihren Gegner zu überraschen und sich in jedem Ballwechsel etwas neues einfallen lassen.

Diese Einfälle können zum Beispiel besondere Spielzüge sein. Hierbei ist es sinnvoll öfter gegen die Laufrichtung zu spielen, einen Dropball einzustreuen, oder beispielsweise einen parallelen Schlag anzutäuschen und dann doch diagonal zu spielen.

Fakt ist: Der Gegner muss auf den vorher gespielten Ball reagieren und auch dies sollte regelmäßig trainiert werden.

Trainingsübung zur Reaktionsfähigkeit

Zwei Spieler trainieren zusammen, wobei Spieler 1 (oben) mit einem hohen Clearaufschlag (1) in die Rückhand von Spieler 2, der sich oben befindet beginnt. Nun folgt ein Clearduell, welches parallel von der Rückhandseite von Spieler 1 in die Vorhandseite von Spieler 2 ausgeführt wird (2). Diese parallele Ballfolge wird zwischen 3-5 mal ausgeführt. Spieler 2 spielt ab und zu einen überraschenden Ball (3a) kurz in die Vorhand als Drop oder lang in die Rückhand als Smash oder Halfsmash (3b). Danach ist die Übung frei und beide Spieler versuchen zu punkten.

Varianten

• Drop (3a) darf während der Clearfolge ständig eingestreut werden
• Bei der parallel ausgeführte Clearfolge (2) kann ab und zu auch ein Smash eingebaut werden

Kurzbeschreibung der Übung

• Langer Clearaufschlag (1)
• Clearduell parallel (2)
• Unregelmäßiges Einbauen eines Drops (3a) oder eines Smashs (3b)
• Frei

Matthias Bormann