Von Ballspielen im Mittelalter
Das Federballspiel als Grundlage von Badminton soll unabhängig voneinander in verschiedenen Erdteilen bereits im Mittelalter beliebt gewesen sein. Spiel und Spaß rund um Federbälle hat es seinerzeit nachweislich in China, Japan, Thailand, Indien sowie in Nord- und Südamerika gegeben.
Vor allem der Adel hat diese Spiele genossen, da man sie fast überall und jederzeit spielen konnte und sich nicht unbedingt dafür umziehen musste. Diese Spiele, die anfangs noch mit der flachen Hand gespielt wurden und bei denen der Sinn darin bestand, den Ball zwischen zwei Personen hin und her zu spielen und nicht auf den Boden fallen zu lassen, erfreuten sich rasch großer Beliebtheit und so wurden etwa in Europa vielerorts so genannte Ballhäuser gebaut, in denen man kostenpflichtig spielen konnte. Es handelte sich dabei also keineswegs um Sportarten für das gemeine Volk.
2000 Jahre alte Wurzeln
Die damaligen Schläger waren aus Holz und wurden mit Sehnen oder Pergament bespannt. Die Federbälle bestanden aus Holz und Federn und waren nahezu doppelt so groß wie heute. Mit der Zeit versuchte man, das Gewicht des Federballs zu verringern, um damit die Flugeigenschaften zu verbessern.
Besonders erfolgreich gelang dies ab den 1860-er Jahren, als man den Holzanteil durch Gummi ersetzen konnte. Auch auf etwa 2000 Jahre alten Höhlenzeichnungen in Indien wurden Menschen abgebildet, die sich anhand flacher Hölzer mit Vogelfedern gespickte Bälle zuspielten. Ähnliche Zeichnungen sind auch von den Inkas und Azteken bekannt. Folglich hat Badminton im Ursprung wirklich sehr alte Wurzeln.
Sport-Export von Indien nach Großbritannien
Im späteren 19. Jahrhundert wurde das heutige Badminton greifbarer, denn den Vorläufer des Badminton – das seit Langem beliebte Federballspiel Poona – soll der englische Herzog von Beaufort 1872 aus einer britischen Kronkolonie in Indien in die englische Grafschaft Gloucestershire mitgebracht haben. Dessen Landsitz Badminton House fungierte als Namensgeber für den heutigen Leistungssport.
In der Folgezeit entstand ein regelrechter Hype um das Spiel und so gründete man 1893 den ersten Badminton-Verband der Welt in England. Badminton ist bei genauerer Betrachtung vom Spiel-Stil dem Tennis sehr ähnlich und hat demgemäß in Großbritannien einen ähnlich hohen Stellenwert. Seit 1899 finden die All England Championships statt, die ebenso beliebt sind, wie der Wettkampf in Wimbledon hinsichtlich Tennis.