Jedes Sportspiel ist durch eine aktive Zeit gekennzeichnet und eine Phase, in der das Spielgerät nicht genutzt wird, wenn es sich zum Beispiel im Aus befindet.
Anhand der Aktiv-/Passivquote lassen sich Rückschlüsse ziehen, wie hoch die Belastung in den einzelnen Abschnitten ist und welcher Energiebedarf diese decken kann.
Bei der Sportart Badminton nimmt die aktive Spielzeit nur 40 % der Gesamtspielzeit ein. In einer Untersuchung von verschiedenen Leistungsklassen lag der Anteil der aktiven Belastungsphase in einem 30-minütigen Spiel bei ca. 10 Minuten. In dieser Zeit wurden 127 bis 139 Ballwechsel vollzogen.
Zusammenfassende Untersuchungen kommen auf folgende Leistungsparameter:
• Ein Ballwechsel umfasst durchschnittlich 4.2 bis 8.6 Sekunden
• Die Pausenlänge beträgt durchschnittlich 8.4 bis 12.9 Sekunden
Abschließend lässt sich konstatieren, dass der aktive Belastungsteil unter 50% liegt – einzelnen Belastungsspitzen dauern nicht länger als 10 Sekunden und die Pausen fallen deutlich länger aus, als die Zeiträume mit aktiver Belastung.
Laktatwerte im Wettkampf niedriger
Untersuchungen der Herzfrequenz und der Laktatwerte bei einer Gruppe von Leistungsspielern während ihrer Trainingseinheiten zeigen, dass die Werte sich in einem sehr hohen Belastungsbereich einpegeln. Während insbesondere die Latkatwerte im Wettkampf deutlich niedriger ausfallen. Woran liegt das?
Sportwissenschaftler führen diese Unterschiede auf die im Wettkampf kürzeren Ballwechselzeiten zurück. Im Training liegen diese bei ca. 40 – 50 Sekunden. Der Vergleich mit der unterschiedlichen Ballwechselzeit wird auch in der Gegenüberstellung von Freizeitspielern und Leistungsspielern deutlich. Dort liegen aufgrund der längeren Ballwechselzeiten bei Freizeitsportlern die Lakatwerte mit 6.2 mmol l-1 (anearober Bereich) deutlich über denen der Profis mit 3.6 mmol l-1 (aerob/aneroben Übergangsbereich).
Wiederum ist die Herzfrequenz bei Profis signifikant höher. Trotz der kürzeren Ballwechselzeiten gegenüber den Freizeitsportlern zeichnet sich ihr Spiel durch ein höheres Tempo und eine ausgereiftere Technik aus.
Quelle: Ruhr Uni Bochum
http://vmrz0100.vm.ruhr-uni-bochum.de/spomedial/content/e866/e2442/e12729/e12938/e12949/e13020/index_ger.html