6. Januar 2015 um 12:44
Häufig sind taktische Verhaltensweisen entscheidend für das Spiel. Gerade bei zwei technisch ebenwürdigen Gegnern ist die Taktik der Dreh und Angelpunkt, wenn es um Sieg oder Niederlage geht.
Komplexität der Sportart – Anforderungen Badminton
Badminton und generell Spielsportarten sind extrem komplex in ihren Anforderungen. Beim Badminton spielen die Ebene der Bewegung, der Handlung, des Verhaltens und der Physis eine besonders große Rolle.
Betrachtet man diese Ebenen als eine komplexe Einheit, die die sportliche Leistungsfähigkeit bestimmt, ist festzustellen, dass nie eine dieser Ebenen isoliert wirkt und komplett allein trainiert werden kann. Dennoch ist es wichtig Schwerpunkte zu setzten, genau wie beim Training der Taktik im Badminton.
Wichtig ist ein klares Ziel bei der Durchführung der Übungen zu formulieren. Ein und die gleiche Übung kann bei unterschiedlicher Zielsetzung einen völlig verschiedenen Trainingsschwerpunkt festlegen.
Handlungsebene ist besonders wichtig
Die Handlungsebene ist besonders wichtig, wenn man Taktik im Badminton trainieren möchte. Ist es bei der Geschwindigkeit des Gegners alle Schlagtechniken zu spielen, die ich spielen möchte? Muss ich diese anpassen oder ist es notwendig ihn anders anzuspielen, um eine Spielzug zu provozieren, der mir Vorteile bringt?
Nach einer situativen Lösung ist auch ein Feedback notwendig, um die Qualität der Lösung einschätzen zu können. Das Feedback kann dabei vom Trainer oder vom Übungspartner gegeben werden. Man sollte sich nicht scheuen auch als Trainingspartner Tipps zu geben, welche Spielzüge unangenehm sind o.ä.
Wichtig ist dabei auch die Unterscheidung zwischen richtiger taktischer Gedanken und der Qualität der Ausführung, welche mit den unmittelbaren Fähigkeiten zu tun hat.
Sämtliche taktische Maßnahmen sollten in spielnahe Situationen eingebaut werden. Häufig sind Abläufe innerhalb der Ballwechsel ähnlich, nahezu identisch. Ein wichtiger Punkt ist dann auch Kreativität, und ein gutes Selbstvertrauen, um neue Situationen/ Spielzüge zu üben. Es ist nur Training – daher sollte ausgiebig probiert werden.
16. Dezember 2014 um 14:13
Die meisten Badmintonspieler gestalten den Übergang zwischen Abwehr und Angriff intuitiv. Je höher das Spielniveau wird, umso wichtiger ist es allerdings genau diese Situationen einzustudieren, um die Verteidigung bzw. den Angriff effektiver gestalten zu können.
Der Übergang von Abwehr zu Angriff
Der Übergang von Abwehr zum Angriff erfolgt häufig situativ. Eine sinnvolle Situation ist, wenn ein wirkungsvoller Abwehrschlag, wie zum Beispiel ein Stop oder ein flacher Konter gespielt wurde. Dann wird aus der Positionierung Nebeneinander in die Positionierung Hintereinander gewechselt. In dieser Position sollten dann der Angriff aufrecht erhalten bleiben. Der Vordermann versucht die Bälle zu „töten“, der Rückraumspieler agiert mit Smash, Drop und schnellen Driveschlägen.
Weiterhin sollte stets ein Wechsel der Positonen von Nebeneinander in Hintereinander bei einem hohem Abwehrball folgen. Auch dann bringt es meist wenig Punkte nochmals einen Clear zu spielen.
Der Übergang von Angriff zu Abwehr
Ein Wechsel von der Angriffsposition Hintereinander zur Verteidigungsposition Nebeneinander macht immer dann Sinn, wenn ein hoher Ball erzwungen wird. Am sollte auch auf typische Situationen achten, die einem solchen Schlag vorausgehen, z.B. ein Stoppball oder auch Situationen, die abrupt auftreten und nicht planbar sind. Bei diesen ist es umso wichtiger die Laufwege mit seinem Doppelpartner gut abgestimmt zu haben.
In den nachfolgenden Texten werden gezielte Übungen vorgestellt, die den Wechsel zwischen Angriff und Abwehr schulen. Das tägliche (bei vielen wöchentliche Training) sollte stets einen gewissen Anteil aufzeigen, in dem Doppel trainiert wird. Gerade in kleineren Vereinen, bei denen die Halle groß genug ist, um stets Einzel spielen zu können, wird das Doppelspiel häufig vernachlässigt.
Autor: Matthias Bormann
9. Dezember 2014 um 14:13
Grob betrachtet gibt es zwei Möglichkeiten, auf die man eingestellt sein sollt. Entweder man befindet sich im angreifenden Doppel, oder man ist das verteidigende Doppel. Je nachdem, müssen Positionen eingeübt werden, die die Erfolgschancen steigern.
Taktikregeln für das angreifende Doppel
Beim angreifenden Doppel ist die Position Hintereinander am sinnvollsten. Hierbei gilt es stets den Angriff aufrecht zu erhalten, um nicht in die Verteidigung gezwungen zu werden. Der Hinterspieler sollte also Smash, Drop oder im wenn nötig einen Angriffsclear spielen.
Der Vorderspieler „tötet“ alle Bälle, die vor dem Körper getroffen werden können. Das heißt: Schläger hoch! Gegner irritieren und sofort in Ausgangsstellung sein, um zu attackieren. Generell gibt es drei gängige Positionen, die beim Angriff angespielt werden sollen:
• den kurzen Weg longline
• zwischen beide Verteidiger
• auf den Körper der Verteidiger
Taktikregeln für das verteidigende Doppel
Die Verteidigungsstellung ist nebeneinander. Die Körperhaltung und Fußstellung ist dabei ausgerichtet auf den schlagenden Angreifer. Am besten sollten die Verteidiger sogar recht tief stehen um somit länger Zeit für die ankommenden Bälle zu haben. Mit lockerer Vorspannung sollte bei höchster Konzentration der Fokus auf den Aktionen des Gegners liegen.
Ein wichtiger Punkt ist die Aufteilung der beiden Verteidiger. Die Feldabdeckung sollte auf die Seite ausgerichtet werden, von der angegriffen wird.
Generell sollten die Bälle natürlich möglichst hoch und weit auf die Grundlinie gespielt werden. Allerdings ist auch eine gewisse Variabilität bei diesen Bällen gefragt. Möglichst sollte auch darauf geachtet werden, dass die hohen Bälle in den freien Raum gespielt werden müssen. Auch eine kurze Abwehr, die unmittelbar am Netzspieler vorbei geht führt häufig zu einem längeren Weg des zweiten Verteidigers zum Ball, den er evtl. nur schwer erreichen kann, dieser dadurch zum direkten Punktgewinn führt oder zumindest die Schlagtechnik leidet.
Wichtig ist auch eine klar definierte Taktik für Bälle, die in die Zwischenräume gespielt werden. Dabei nimmt in der Regel derjenige an, der mit der Rückhand zu diesem Ball steht. Bei zwei wesentlich unterschiedlich starken Spielern ist es eine Überlegung auch diese Bälle von dem besseren Doppelpartner annehmen zu lassen.
1. Dezember 2014 um 14:12
Die Spieleröffnung ist im Doppel von entscheidender Bedeutung. Der Aufschlag ist der einzige Schlag im Badminton, auf den der Gegner keinen unmittelbaren Einfluss hat. Daher sollte dieser wohl bedacht gewählt werden, da sich alle weiteren Spielsituationen daraus ergeben.
Aufschlag und Spieleröffnung
Im Doppel wird fast nur kurz aufgeschlagen. Als Ausnahme kommen Swip-Angaben zum Einsatz, die als taktische Variante für Abwechslung und Verwirrung sorgen sollen. Hohe Angaben gilt es prinzipiell zu vermeiden, da ansonsten sofort mit einem gegnerischen Angriff zu rechnen ist.
Prinzipiell übernimmt das Doppel, welches zuerst Aufschlag hat meistens die Angriffsfunktion. Die Möglichkeiten ausgehend von einem kurzen Aufschlag des Gegners direkt in den Angriff überzugehen, sind gering. Daher spielen viele den Ball möglichst hoch an schwer erreichbare Positionen, um einen allzu starken Angriff aus dem Weg zu gehen.
Positionierungen nach dem Aufschlag
Logischerweise muss die Positionierung an den vorangegangenen Aufschlag angepasst werden. Nach einem kurzen Aufschlag ist es sinnvoll sich hintereinander zu positionieren. Hierbei ist die Marschrounte, dass der Vorderspieler am T – Feld den vordersten Bereich abdeckt. Im hinteren Feldbereich wird der Rückraum gedeckt, bzw. sollte nach dem Return schnellstmöglich der Angriff eingeleitet werden.
Im Anschluss an einen Swipaufschlag, den man als Aufschlaggeber möglichst vorher seinem Doppelpartner anzeigt, sollte die Position nebeneinander eingenommen werden. Man sollte sich also auf einen Angriff einstellen und jeder sollte seine eigene Feldhälfte abdecken.
Taktik und Positionierung nach dem Return
Die meisten Spielzüge im Badminton sind in ihrer Grundstruktur ähnlich. Auf einen kurzen Aufschlag folgt i.d.R. ein kurzer Rückschlag, ein Stoppball kurz hinter das Netz. Ab und zu ist ein sog. „Push“ zu beobachten ein sicherer offensiver Schlag.
Der Return nach einem Swip Aufschlag ist zumeist sofort ein Smash oder ein Drop. Generell sollte jeder Return in erster Linie sicher erfolgen, aber dennoch aggressiv. Bei der Annahme ist es wichtig, dass diese so früh und so hoch wie möglich geschieht.
Nach dem Return ist es wichtig die Positionen anzupassen. Sollte der Return mit einem Push/ Drive oder gar einem Smash bereits aggressiv gestaltet worden sein, so ist die Position Hintereinander sinnvoll. Nach hohem Return ist die Position Nebeneinander sinnvoller, da mit einem Angriff zu rechnen ist.
Autor: Matthias Bormann
23. November 2014 um 14:11
Bei der Taktik im Doppel gibt es einige Grundsätze, an denen man sich orientieren kann. Natürlich ist jeder Spielzug anders, natürlich gibt es Ausnahmen und trotz des theoretischen Wissens häufig einige Missverständnisse, die nur durch häufiges Training und durch automatisierte Bewegungsabläufe der Doppelpaare beglichen werden können.
Grundsätze im Doppel – Spiel Nebeneinander
Bei dieser Formation ist jeder Doppelspieler für sich und seine Spielfeldhälfte selbst zuständig. Etwas kompliziert ist der Raum, welcher sich zwischen den beiden Spielern befindet. Man spricht von einer „kritischen Zone“. Hierfür bedarf es klare Absprachen. Optimal ist natürlich in dem Fall das Zusammenspiel von einem Links- und einem Rechtshänder. Dann kann jeder mit der Vorhand spielen. Den größten Vorteil hat diese Spielweise in der Verteidigung, dann kann ein sehr großes Feld abgedeckt werden.
Nachteile ergeben sich dahingegen, dass immer der schwächere Spieler angespielt werden kann. Es herrschen lange Wege von vorn nach hinten und umgekehrt. Dadurch ist ein Spielsystem, welches auf aggressiven Angriffsschlägen beruht schwer zu realisieren.
Grundsätze im Doppel – Spiel Hintereinander
Die Positionen sind wie folgt: Der Spieler vorn steht unmittelbar hinter der vorderen Aufschlaglinie. Er versucht die gegnerischen Bälle in seiner Reichweite abzufangen bzw. zu töten. Der Rückraumspieler hingegen baut von hinten ein Angriffsspiel auf.
Dieses System hat dadurch Vorteile im Angriffsspiel, jedoch ergeben sich Nachteile in der Verteidigung. Der Spieler vorn (auch als Netzspieler bezeichnet) kann aus kurzer Distanz hart angespielt werden. Der Spieler hinten (auch als Rückraumspieler bezeichnet) muss alleine die ganze Breite des Spielfeldes abdecken.
Grundsätze im Doppel – Spiel Hintereinander oder Nebeneinander?
Das Spielsystem die eigentliche taktische Ausrichtung sollte eine Mischung aus beiden vorgestellten Systemen sein. Beide haben ihre Vor- und Nachteile. Die Umsetzung, der ökonomische Wechsel von Verteidigung und Angriff machen ein gutes Doppel aus.
Autor: Matthias Bormann
16. November 2014 um 14:11
Der Sprungsmash ist gerade für die Zuschauer ein sehr attraktiver Schlag. Neben diesem ästhetischen Element ist er auch effektiv, bei richtigem Timing ist er effektiver, als der normale Smash.
Vorteile des Sprungsmash
Der Sprungsmash wird in der Luft ausgeführt. Daher ergibt sich schonmal ein Nachteil durch einen komplexeren Bewegungsablauf, der einstudiert werden muss . Der Sprungsmash unterscheidet sich in der Bewegungsfolge im Vergleich zu einem normalen Smash durch ein zusätzliches Element – den Sprung. Dieser sollte exakt getimed sein, um den Ball am höchst möglichen Punkt zu treffen.
Genau dies ist der entscheidende Vorteil dieses – doch komplizierten Schlages. Je weiter oben der Ball getroffen wird, umso mehr Möglichkeiten ergeben sich hinsichtlich der Platzierung. Der Ball kann zudem härter geschlagen werden, da der verkürzte Winkel dazu führt, dass ein steiler angesetzter Smash möglich ist. Es gilt die freigesetzte Energie durch den Sprung auf den Smash zu projizieren.
Übungsbeispiel für den Sprungsmash
Der Sprungsmash lässt sich nur dann effektiv anwenden, wenn der Ball passiv beziehungsweise hoch genug gespielt wurde, dass ein Smash möglich ist. Ist dies der Fall, so muss der Spieler selektieren, ob er einen reinen Smash spielt, oder ob er sich den Sprungsmash zutraut. Beim Sprungsmash gehen die meisten Sportler volles Risiko und wenden ihn häufig nur dann an, wenn er nicht nur hoch, sondern auch etwas zu kurz geraten ist.
Ein Spielzug, um diesen Schlag zu üben wäre zum Beispiel folgender:
Nach einem beliebig gewählten Aufschlag wird Spieler 2 (oben) in die Defensive gedrängt. Er selbst darf nicht angreifen und sich nur mit Clearschlägen wehren. Diese soll er so platzieren, dass Spieler 1 (der Angreifer) es trotzdem schwer hat. Sprich möglichst lang und an unterschiedliche Orte.
Sobald er mit seinen Clearschlägen kürzer wird, oder ein langer Ball „gut steht“ wird mittels Sprungsmash angegriffen. Der Sprungsmash wird von Spieler 2 nicht zurückgespielt. Es erfolgt eine Auswertung, ob dieser gut glückte oder nicht.
Insbesondere gibt auch der Mitspieler (Spieler 2) ein Feedback, was beim nächsten Mal besser gemacht werden soll.
9. November 2014 um 14:42
Der Chinasprung wird vor allem von den Chinesen und Japanern eingesetzt. Im Anschluss wird immer ein Schlag mit der Vorhand ausgeführt.
Chinasprung – wann anwenden?
Die bei den Chinesen entwickelte Sprungtechnik „Chinasprung“ ist vor allem für schnelle kurze Bewegungen geeignet. Hierbei wird versucht eine ideale Position für einen Vorhandschlag einzunehmen.
Der Sprung kann sowohl parallel am Netz, als auch in der Rückwärtsbewegung eingesetzt werden. Zum einen eignet sich die Lauftechnik, um sich besser zu Bällen zu stellen, bei denen der Laufweg nicht so extrem weit ist. Zum anderen wird er bevorzugt von Spielern mit etwas geringerer Reichweite eingesetzt, um durch diese schnellen kleinen Bewegungen optimal und rasch zum Ball zu stehen.
Übung für den Chinasprung
Bei der folgenden Übung wird eine Wahlreaktion forciert. Spieler 1 (oben) spielt Spieler 2 (unten) unregelmäßig je zwei Bälle zu. Spieler 2 befindet sich am Anfang im Zentrum und sucht dieses nach jedem gespielten Ball wieder auf, um sich stets in alle Richtungen optimal schnell bewegen zu können. Spieler 2 steht auch in etwas mittig, orientiert sich aber eher nach hinten.
Die beiden Anspielstationen (unregelmäßig) sind Drop kurz auf die Vorhandseite oder Drive auf die Vorhandseite. Spieler 2 spielt jeden Ball in etwa halbhoch zurück auf Spieler 1.
Im Fall des gespielten Balls „Drop kurz auf die Vorhandseite“ wird der Chinasprung nach vorn ausgeführt. Dabei wird auf eine schnelle, explosive Bewegung nach seitlich vorn gemacht, die mit Bein der Schlaghandseite abgebremst wird. Wichtig: Erst stehen, dann schlagen.
Der Ball, welcher als Drive auf die rechte Seite gespielt wird, wird mit einem seitlichen Chinasprung erreicht. Je nach Anspielgenauigkeit muss dieser Seitwärtssprung gegebenenfalls nach rechts hinten abgewickelt werden.
Wichtig ist bei beiden Varianten, dass die Sprünge schnellkräftig mit hoher Konzentration ausgeführt werden. Ebenso wichtig wie der Weg zum Ball ist der Weg zurück zur Ausgangsposition, der sofort im Anschluss stattfindet.
Kurzbeschreibung:
Spieler 1: entweder kurz auf die Vorhand (Drop) oder als Drive rechts außen
Spieler 2: Chinasprung nach rechts vorn oder rechts zur Seite
Beide Spieler: Nach jedem Schlag zurück zur Ausgangsposition+
Autor: Matthias Bormann
2. November 2014 um 14:29
Der Malayenschritt ist eine Lauftechnik im Badminton, die dazu dient, die Rückhand zu umlaufen. Im Anschluss kann ein Links über Kopf Schlag eingesetzt werden, der von vielen Spielern gegenüber der Rückhand favorisiert wird.
Wie wird die Rückhand nun umlaufen?
Zu Beginn der Bewegung steht man i.d.R. mit parallelem, breitem Stand im Zentrum des Badmintonplatzes. Es erfolgt ein Abdruck nach hinten mit gleichzeitigem kleinen Hüpfer auf das linke Bein nach hinten. Parallel wird zusätzlich das rechte Bein nach hinten gebracht und der Spieler springt um.
Trainieren des Malayenschritts
Eine typische Situation, bei der der Malayenschritt Anwendung findet, ist der Schlag nach einem Clear in die Rückhand. Jeder Badmintonspieler sollte bemüht sein, dass er sich stets nach jedem Schlag in das Zentrum begibt. Von dort aus sind die Laufwege zu den meisten Ecken am Kürzesten. Dadurch werden alle Optionen offen gehalten und der Gegner weiß nicht, wohin er seinen nächsten Schlag spielen soll, da viele Winkel abgedeckt sind.
Bei der folgenden Übung wird eine Spielsituation simuliert, die von zwei Übungspartnern durchgeführt wird. Spieler 1 befindet sich im oberen Feld. Er bekommt jeden Ball auf die Vorhand gespielt. Er selbst spielt jeweils einen Ball in das Zentrum und jeden zweiten Ball als Clear in die weite Rückhand.
Bei dem Ball, der in die weite Rückhand als Clear gespielt wird, wird von Spieler 2 (unten) bewusst der Malayenschritt geübt. Dabei ist zunächst primär auf die Beinarbeit zu achten. Sekundär wird die Präzision des Schlags trainiert. Es sollte jedoch ein Links über Kopf Schlag eingesetzt werden. Je besser die Fortschritte beim erlernen der Beinarbeitstechnik umso mehr kann der Fokus auf den Schlagarm gelegt werden.
Damit die Übung nicht zu langweilig wird, sollten 80-90% der zweiten Bälle, die laut Übung in weite Rückhand gespielt werden auch dort hin gespielt werden. 10-20% der Bälle können frei gewählt werden, damit Spieler 2 sich nicht zu sehr auf die Übung versteift und es etwas realer zum Punktspielgeschehen ist.
Autor: Matthias Bormann
26. Oktober 2014 um 14:28
Neben den gängigen Techniken Stemmschritt, Ausfallschritt und Umsprung sind weitere Techniken bekannt, die vor allem im höheren Amateurbereich und bei einigen Profis zu beobachten sind.
Der Chinasprung
Beim sog. Chinasprung wird der Ball versucht in einem Sprung zu erreichen. Die Technik wurde von den Chinesen entwickelt, die durch ihre Körpergröße und die damit verbundene geringere Reichweite beim Erreichen einiger Bälle benachteiligt sind.
Im Gegenzug zu dem Umsprung wird die Bewegung mit dem Bein auf der Schlaghandseite gestoppt. In der Praxis ist dies recht effektiv, jedoch bestehen durch die Verdrehung des Oberkörpers beim Schlag anatomische gesehen Nachteile.
Die Landung und auch der Absprung finden auf beiden Beinen statt, jedoch arbeitet das Bein auf der Schlaghandseite mehr, wird mehr belastet.
Der ausgeführte Schlag ist immer ein Vorhandschlag, wobei der Chinasprung sowohl parallel zum Netz in Richtung der Vor- oder Rückhandseite oder diagonal nach hinten erfolgen kann.
Der Sprungsmash
Die Ausführungsdetails des Sprungsmash ähneln stark dem Smash an sich. Wie der Name schon vermuten lässt, wird der Schmetterschlag während des Sprungs ausgeführt. Diese Technik wurde ebenfalls wie der Chinasprung in China entwickelt.
Der Badmintonspieler springt beidbeinig so hoch, wie möglich in die Luft und schlägt den Ball mit vollem Körpereinsatz. Durch den Absprung wird zwar keine Geschwindigkeitssteigerung erreicht, jedoch kann durch die Höhe ein früherer Treffpunkt erreicht werden. Dadurch ist auch ein günstiger Winkel zum Netz bzw. zum gegnerischen Feld gegeben.
Der Malayen Schritt
Mit dem Malayen Schritt ist es möglich sehr ökonomisch die hintere Rückhandecke zu erreichen. Diese wird sehr häufig angespielt, da versucht wird den Gegner dazu zu zwingen, dass dieser mit der Rückhand spielen muss, da diese bei vielen Spieler nicht so stark ist, wie die Vorhand.
Durch den Malayen Schritt wird versucht die Rückhand zu umlaufen und anschließend einen Links-vom-Kopf-Schlag einzusetzen und somit höhere Variabilität zu erzielen. Die Technik ist auf den ersten Blick recht komplex. Mit viel Training ist sie jedoch schnell erlernbar und kann zu einem wesentlichen Vorteil werden.
Zunächst wird ein Schritt mit links (Sichtweise eines Rechtshänders) nach hinten durchgeführt, mit dem bereits viel Raum überbrückt wird. Im Anschluss führt ein kleiner Sprung mit links dazu, dass die Hüfte gedreht wird. Durch einige Nachstellschritte wird die optimale Position zum Ball eingenommen, sodass der Links vom Kopf Schlag eingesetzt werden kann.
Autor: Matthias Bormann
19. Oktober 2014 um 14:27
Im Badminton gibt es zahlreiche Lauftechniken, die zunächst dazu dienen sich richtig zum Ball zu stellen. Ist die Geschwindigkeit erreicht, muss diese abrupt abgebremst werden, um den Ball anschließend gut kontrolliert schlagen zu können.
Der Ausfallschritt
Der Ausfallschritt dient häufig zur Abbremsung von Bewegungen. Nach einer schnellen Bewegung zum Ball, z.B. wenn dieser im vorderen oder seitlichen Bereich des Spielfelds zu erreichen ist, stellt der Spieler das Bein nach vorn, welches sich auf seiner Schlaghandseite befindet.
Dadurch wird zum einen die Bewegung abgebremst, zum anderen soll damit ein sicherer Stand ermöglicht werden, um eine saubere Schlagtechnik ausführen zu können.
Nach dem Grundsatz „erst stehen, dann schlagen“ ist so eine kleine Sekunde der Überlegung möglich, um anschließend mit guter Schlagtechnik zu agieren. Ebenso ist auch der Abdruck von dem beim Ausfallschritt sich vorn befindenden Bein möglich, um schnell wieder zur Ausgangsposition zurück zu laufen.
Der Umsprung
Beim Umsprung wird die Rückwärtsbewegung nach einem Schlag gestoppt. Nehmen wir das Beispiel von oben im Artikelteil „der Ausfallschritt“. Ein Spieler muss einen Drop, nah am Netz, erlaufen. Dabei wendet er den Ausfallschritt an. Diesen Ausfallschritt nimmt er zur Hilfe, um sich schnell in die Mittelposition zurück zu bewegen. Da der Gegner sehr schnell reagiert, kommt er nichtmal bis zur Mittelposition, muss also bis weit nach hinten in der Rückwärtsbewegung laufen.
Um diese Bewegung abzubremsen benötigt er den Umsprung. Durch den Umsprung findet während des Schlags eine Drehung der Hüften statt, wobei dass Bein, welches sich auf der entgegengesetzten Seite der Schlaghand befindet nach hinten gestellt wird. Dadurch wird die Rückwärtsbewegung abgefedert und die Beine bzw. der ganze Körper kann sich gemeinsam mit dem Schlagarm wieder nach vorn bewegen.
Abbremsbewegungen im Badminton
Egal ob Umsprung oder Ausfallschritt. Beide Techniken haben eines zum Ziel: Den sicheren Stand vor dem nächsten Schlag. Ohne diesen ist die Ausübung der Schlagtechnik nur halb so effektiv.
Jeder Ball, welcher aus der Bewegung heraus geschlagen wird, kann nicht so präzise, nicht so druckvoll und generell nicht so sauber geschlagen werden. Jede Schlagbewegung setzt sich aus einer kinematischen Kette angefangen von den Beinen, über die Hüfte bis hin zum Arm zusammen. Ist der Stand auf den Beinen nicht sicher, so verpufft ein Teil der Energie, die durch die gesamte Kette aufgebaut werden kann.
Schlag aus der Bewegung heraus: Nur die Arme kommen zum Einsatz zur Kraftentfaltung.
Schlag aus sicherem Stand heraus: Bein, Rumpf und Schlagarm helfen bei der Aufbringung der Energie für den Schlag.
Autor: Matthias Bormann